Wie wir mit Klimaangst und Kriegsnachrichten umgehen können
Globale Krisen wie Klimawandel, Kriege und gesellschaftliche Unsicherheit fordern uns nicht nur politisch und wirtschaftlich heraus – sie belasten auch unsere Psyche. Viele Menschen erleben Angst, Ohnmacht oder Überforderung. Doch wie können wir diesen Gefühlen mit Achtsamkeit begegnen und unsere innere Balance bewahren?
Wenn die Sorge um die Welt zur Last wird
Die Klimakrise löst bei vielen Menschen starke Gefühle aus: Angst, Trauer, Wut oder Hilflosigkeit. Diese sogenannte „Klimaangst“ ist eine verständliche Reaktion auf reale Bedrohungen und Unsicherheiten der Zukunft. Studien zeigen, dass Achtsamkeit dabei helfen kann, diese Emotionen zu bewältigen und langfristig handlungsfähig zu bleiben.
Was hilft bei Klimaangst?
Gefühle anerkennen: Angst ist keine Schwäche, sondern ein natürlicher Schutzmechanismus. Sie zu verdrängen, verschärft das Problem.
Achtsamkeit im Alltag: Regelmäßige Meditation, bewusste Atemübungen oder Momente der Stille helfen, im Hier und Jetzt zu bleiben und sich nicht in Sorgen zu verlieren.
Engagement statt Ohnmacht: Wer sich aktiv für Klimaschutz einsetzt – sei es im Kleinen oder Großen –, erlebt mehr Selbstwirksamkeit und Sinn.
Dankbarkeit üben: Positive Erlebnisse bewusst wahrzunehmen, stärkt die Resilienz und reduziert Stress.
Zwischen Mitgefühl und Selbstschutz
Die ständige Konfrontation mit Kriegsbildern und Katastrophenmeldungen kann überwältigend sein – auch wenn wir nicht direkt betroffen sind. Psychologen empfehlen, die eigenen Reaktionen ernst zu nehmen und sich bewusst abzugrenzen.
Praktische Strategien
Gefühle zulassen: Schock, Trauer und Betroffenheit sind normale Reaktionen auf unnormale Ereignisse. Sie dürfen gefühlt werden.
Informationskonsum begrenzen: Setze dir feste Zeitfenster für Nachrichten und schütze dich vor „Doom Scrolling“. Weniger ist oft mehr.
Sachlich informieren: Wähle seriöse Quellen und meide reißerische Berichterstattung. Das hilft, die Kontrolle über die eigenen Emotionen zu behalten.
Abstand gewinnen: Schaffe dir bewusste Pausen von Nachrichten – durch Natur, Sport oder soziale Aktivitäten.
Unsicherheit aushalten: Achtsamkeit als Kompass
Globale Krisen bringen Unsicherheit und Unplanbarkeit mit sich. Achtsamkeit kann uns helfen, mit dieser Unsicherheit umzugehen, ohne in Angst oder Verdrängung zu verfallen.
Was bedeutet das konkret?
Im Moment bleiben: Fokussiere dich auf das, was du jetzt beeinflussen kannst. Die Zukunft ist ungewiss, aber das Hier und Jetzt ist gestaltbar.
Akzeptanz üben: Nicht alles liegt in unserer Hand. Akzeptiere, dass Unsicherheit Teil des Lebens ist – und entwickle Mitgefühl für dich selbst und andere.
Selbstfürsorge stärken: Sorge gut für dich, um langfristig engagiert und gesund zu bleiben. Das ist kein Egoismus, sondern Voraussetzung für nachhaltiges Handeln.
Drei alltagstaugliche Achtsamkeitsübungen
Bewusste Atmung (3 Minuten): Reduziert Stress, bringt dich ins Hier und Jetzt
Dankbarkeits-Tagebuch: Fördert positive Emotionen, stärkt Resilienz
Medienfasten (1 Tag/Woche): Schafft Abstand zu belastenden Nachrichten
Achtsamkeit als Schlüssel zu Resilienz und Engagement
Achtsamkeit ist kein Allheilmittel, aber sie hilft, mit den Herausforderungen unserer Zeit besser umzugehen. Sie ermöglicht es, Gefühle zuzulassen, sich selbst zu schützen und trotzdem engagiert zu bleiben. Wer achtsam mit sich und der Welt umgeht, bleibt auch in Krisenzeiten handlungsfähig und mitfühlend – für sich selbst und andere.
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